Bipolar – In der Klinik V

Gestern ein sehr ruhiger Tag. Der sonntäglich nicht stattfindenden Morgenappell eine Wohltat.
Das Frühstücksbuffet an Kargheit kaum noch zu übertreffen. Dick werden kann man davon nicht, immerhin ein positiver Effekt.
Ich habe nach dem Frühstück meinen morgendlichen Rundgang über das Gelände unternommen, und mich danach längere Zeit im Garten mit Mitpatienten unterhalten.
Zum Mittagessen gab es die etwas modifizierte, versalzene Suppe vom Vortag, als Hauptgericht Rindsgoulasch mit Klößen und Rotkohl, letzterer total versalzen. Laut den Mitpatienten versalzt einer der beiden Köche grundsätzlich das Essen. Man überlegt, das vielleicht mal zu reklamieren. Warum man da noch überlegen muss, erschließt sich mir nicht. Ich werde es bei meinem Pflegegespräch am Montag erwähnen.
Statt eines ausgedehnten Spaziergangs, am Nachmittag ein ausgedehntes Nickerchen. Danach ein kurzer Spaziergang in gewittriger Luft. Das Abendessen gewohnt frugal. Die meisten Mitpatienten mittlerweile von ihren TBE’s und TA’s zurückgekehrt.
Beim Abendappell Erhalt des neuen Wochenplanes, der mehr Lücken denn Therapieeinheiten aufweist. Altbekannte Fragerunde, die man im Kinderheim erwarten würde, mit Aufmunterung einzelner Patienten, sich auch mal an Spielen zu beteiligen usw.
Highlight des Tages, Skype mit dem Hasen in München. Später noch ein kurzes Gespräch mit der Pflegeleitung. Mehr Therapieeinheiten pro Woche sind nicht vorgesehen. Man rät mir, stärker das Freizeitangebot in Anspruch zu nehmen.

Bipolar – In der Klinik IV

Der erste Samstag in der Klinik.
Beim Morgenappell erfahre ich, dass ich für den Küchendienst eingeteilt wurde. Davon war mit bis zu diesem Moment nichts bekannt, denn ich hatte mich als Freiwillige gesucht wurden, diskret im Hintergrund gehalten. Aber auch dies kein Beinbruch, wenn es so ist, dann ist es eben so.
Die TBE und TA schwirren schon kurze Zeit später aus, die erste Gruppe mit zumeist gemischten Gefühlen, die Zweite wesentlich heiterer. Ich gehöre zur Letzteren, habe Tagesausgang, der beantragt werden muss, und zu dem ich ein therapeutisches Ziel zu benennen habe. Darüber, ob und wie ich das Ziel angegangen bin, muss ich schriftlich Rechenschaft ablegen.
Nachdem der Frühstücksraum nebst Küche glänz, ein Aufwand von nicht einmal 10 Minuten, nutze ich die Zeit zu einem ersten Spaziergang auf dem Gelände. Bei meiner Rückkehr stelle ich fest, dass Waschmaschine und Trockner unbenutzt sind, und ändere dies.
Um 1/2 12 Uhr nehme ich zusammen mit dem Kollegen, der auch zum Küchendienst eingeteilt ist, das Mittagessen ein, wir sind die einzigen Patienten im Haus, was die Arbeit wesentlich erleichtert.
Die Krönung Charles III sehe ich mir in Ruhe auf meinem Zimmer an (Laptop). Danach erneuter Spaziergang und anschließend sitze ich bis zum Abendessen mit dem Rechner im Wohnzimmer, was genau genommen ein Wintergarten ist.
Zum Abendessen erscheinen drei weitere Patienten. Nachdem ich um 19 Uhr die Küche klar gemacht habe, Skype mit meinem Hasen, anschließend Abendspaziergang, danach der Versuch etwas im Fernsehen zu finden, was wirklich interessiert. Da mich nichts wirklich begeistert, um 1/2 10 zu Bett, noch etwas gelesen und dann Licht aus.

Bipolar – In der Klinik III

Der gestrige Tag verlief ohne jegliche therapeutische Maßnahme. Die eingetragene Maßnahme am Vormittag erwies sich als Fehleintrag. Somit hatte ich viel Zeit zum Spazieren gehen, was ich auch weitestgehend ausgenutzt habe.
Allmählich gerate ich auch in Kontakt zu den Mitpatient*innen, wobei ich mich aber immer noch sehr zurückhalte und größeren Ansammlungen, sofern möglich, aus dem Weg gehe.
Wettertechnisch ein toller Tag zum Baden, warm und überwiegend sonnig, dabei die Luft gefühlt, 3x so dicht wie am Tag zuvor, was sich beim Spaziergang insofern bemerkbar machte, dass ich langsamer vorankam.